Samstag, 11. August 2012
Keiner da












... link (0 Kommentare)   ... comment


Freitag, 6. Juli 2012
1564


































... link (2 Kommentare)   ... comment


Dienstag, 12. Juli 2011
Lampa

Meine Schreibtischlampe steht in einem Museum. Eingesperrt hinter Glas. Natürlich ist es nicht die meine, aber eine dieser Baureihe. Wahrscheinlich kommen solche Erscheinungen mit dem Alter.

... link (2 Kommentare)   ... comment


Montag, 19. April 2010
Das Gut Gentzrode / Im Wald II
"Gentzrode liegt auf dem Plateau, bzw. am Abhang einer Sanddüne, die seit unvordenklichen Zeiten den Namen der »Kahlenberge«, ja, an einer Stelle sogar des »Kranken Heinrich« führt, ein Terrain, ganz nach Art der 1848 historisch gewordenen Berliner »Rehberge«: Sand und wieder Sand, von nichts unterbrochen als von einem gelegentlichen Büschel Strandhafer und jenen nesterartigen Löchern, die die vordem hier zahlreichen Krähen aufzukratzen pflegten."

aus: Theodor Fontane: Wanderungen durch die Mark Brandenburg. Die Grafschaft Ruppin.

Manchmal bringen Arbeitskolleginnen ihr Kind oder ihren Hund mit und der weibliche Anteil der Angestellten bricht in kollektive Verzückung aus. Ich bin in solchen Moment bemüht freundlich zu lächeln um nicht aufzufallen, denn solcher Art Verzückung überfällt mich, wenn ich mit dem Auto durch den Wald rumpele und endlich, mitten im Nirgendwo plötzlich ein Gebäude im maurischen Stil auftaucht - aber nicht bei Tieren oder Kleinkindern ...









Die Nutzungsgeschichte verrät, dass die Altlasten groß sein dürften und die Sanierung teuer. So war das Gelände von 1945 bis 1992 Sitz des Hauptquartiers der 112. Garderaketenbrigade



Es hat sich in den letzten Jahren trotz des Verkaufs nicht viel getan - aber es gibt neue Hoffnung.













Nur wenige Gebäude der vormaligen militärischen Nutzer wurden noch nicht abgerissen.





Bleibt zu hoffen, dass sich tatsächlich neue Investoren mit einem umsetzbaren Plan finden.

Weitere Informationen bei vimudeap

... link (0 Kommentare)   ... comment


Sonntag, 28. Juni 2009
VEB Federnwerke Marienberg, Werk Wilischthal












Der Rost spricht davon, dass der Abriss vor Jahren begonnen wurde. Eine schöne Gegend könnte man sagen, wären da nicht die Altlasten.

Ich verbringe ungewöhnlich viel Zeit mit Recherchen im Netz und in verstaubten Büchern und Verzeichnissen, doch es findet sich nicht viel. Es gab einmal eine Papierfabrik, die Wilischthalbahn im Thumer Schmalspurnetz. In einem Heft von 1938 über Zschopau und seine Umgebung schreibt der Autor ganz im Zeichen seiner Zeit von der Arisierung der Betriebe, später entstand das Außenlager Wilischthal des KZ Flossenbürg.

Der Weg führte nur zufällig nach Wilischthal, so wie häufig in letzter Zeit. Ein Hinweis, ein Auge für den Verfall, wenig Zeit. Grässliche Altlasten in jeder Form können den Besucher erwarten, der eben noch Blumen pflückte.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Donnerstag, 22. Januar 2009
Warszawa


















Am nächsten Tag ist der Himmel klar. Wir verbünden uns um eine Gruppe zu bauen und fahren gemeinsam mit dem Fahrstuhl zur Aussichtsplattform. Im Fahrstuhl arbeitet jeweils eine Dame. Sie liest eine Frauenzeitschrift, trägt eine Parfümwolke und sitzt dabei auf einem Barhocker. Auf ihrer Arbeitstastatur sind nur die ungeraden Etagen angegeben.

Wir sehen über die Stadt, die von einem Band aus Smog eingewickelt ist. Im Eintrittspreis ist der Besuch einer Ausstellung enthalten. Ich streune ein wenig im Gebäude herum und betrachte die Holzvertäfelungen und Lampen.

Wir trennen uns. Es bleiben M. und ich. Sie weiß viel über den Warschauer Ghettoaufstand. Ich weiß viel über den Warschauer Aufstand. Wissen. Mehr nicht.

Wir nehmen zuerst die Metro, dann den Bus. Es gibt keine Ausschilderung oder wir haben sie übersehen. Die Bushaltestelle hat keinen besonderen Namen. Um den Platz stehen Neubauten. Eine alte Frau geht vor dem Denkmal auf und ab. Gegenüber steht eine Installation, die den Zeitplan für den Bau des Museums über die Geschichte der Juden Polens enthält.

Die alte Frau ist gegangen. Es ist kalt. M. läuft Kreise vor dem Denkmal. Ein ganz normales Wohngebiet. Menschen sitzen in ihren Wohnungen vor dem Fernseher, kochen, spielen mit ihren Kindern. Ich hatte eine andere Vorstellung von diesem Ort, hatte an eine Ausstellung gedacht, Wegweiser und anderes Touristengrauen. Stattdessen stand die Kälte neben mir und sprach, es war einmal ein ganz normales Wohngebiet mit Menschen darin, die in Häusern wohnten und kochten und mit ihren Kindern spielten und dann kamen die, die nur Zerstörung kannten und sie blieben bis nichts mehr übrig war.

Wir gehen zurück zur Bushaltestelle, denn wir wollen in Richtung Altstadt fahren. Das Denkmal für den Warschauer Aufstand ist groß, die Figuren sind aufgestellt als würden sie jeden Moment zum Kampf stürmen und doch scheinen sie von den Mauern der Stadt festgehalten zu werden.

... link (1 Kommentar)   ... comment


Sonntag, 18. Januar 2009
Cały naród buduje swoją stolicę




















Der Palast steht im Nebel als wir eintreffen und alle packen ihre Kameras aus, digitale Kopien entstehen, tausendfach, die gleichen Posen.

Die Namen der Stadtteile sind mir bekannt, und doch war ich noch nie in dieser Stadt. Das Massaker von Ochota, die Rote Armee, die in Praga stand, die Stadt in Flammen von der fast nichts übrig blieb. Nicht die beiden Aufstände gaben der Architektur den Rest, sondern die deutsche Zerstörung, angeordnet von ganz oben. Warschau sei dem Erdboden gleichzumachen. Nach all der Vernichtung, die die Deutschen schon gebracht hatten.

Sozialistischer Realismus lehnt an jeder Ecke und die Palme schickt Grüße von der Jerusalem Avenue.

Im Park steht eine wiederaufgebaute Sommerresidenz, die Pfauen umschreiten sie. Alles ist eine Kopie aus einer anderen Zeit. Manchmal hat es zwanzig Jahre gedauert alles wieder originalgetreu nachzubauen. Aus ganz Polen wurden Millionen Ziegel in die Haupstadt geschickt. Cały naród buduje swoją stolicę. Die ganze Nation baut ihre Haupstadt.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Dienstag, 9. Dezember 2008
Wszystkich Świętych












In den Tagen vor Allerheiligen sieht man Menschen mit Kränzen und Gestecken durch die Straßen gehen, vor den Friedhöfen werden Stände aufgebaut, wo man Kerzen, Blumen und Süßigkeiten wird kaufen können.

Am 1. November drängen sie sich in der Kirche und auf dem Friedhof. Sie tragen ihren Sonntagsstaat und putzen die Gräber, stellen Blumen und Grabkerzen auf, selbst auf Gräbern, die keiner mehr pflegen wird.

Nachts auf dem Friedhof kann man Menschen weinen sehen. Sie können nicht mehr aufhören, denn es scheint als wäre es die einzige Nacht des Jahres. Tage später sieht man die alten Reste vor den Friedhöfen. Alte Töpfe, halbvertrocknete Blumen, Grabkerzen, die auf den Gräbern standen, ein lange Zeit bis wieder Allerheiligen war.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Dienstag, 18. November 2008
Der Raum der Wünsche
















Zu dritt waren wir und später ließ ich mich verleiten von diesem Ort zu schreiben, es sei eine Maschine, obwohl diese nicht exisitiert, höchstens auf irgendwelchen Esoterikseiten. Ein Irrtum.

Wir gingen durch Zwischenräume. Kopfsteinpflaster, verwachsene Gewächshäuser, Häuser standen gebrochen am Straßenrand, die örtlichen Alkoholiker unterhielten sich mit einer Frau am Fenster, eine Katze sprang heraus.

Auf dem Weg fiel ich hin und Lehm setzte sich in meiner Kleidung fest. An einem Strauch mit Dornen verlor ich ein wenig Blut. In meinen Haaren sammelten sich Blätter und Staub. Ein Hund kreuzte unseren Weg.

Die Natur hatte sich längst durch den Beton gefressen. Auf dem Vorsprung standen wir schließlich und sahen hinüber zum Raum der Wünsche. Und später gingen wir weiter.

... link (3 Kommentare)   ... comment


Montag, 10. November 2008
Die Wunschmaschine
Ich war im Raum der Wünsche, wo die Wunschmaschine steht, aber ich ging nicht zu ihr. Ich hatte Angst, ich könnte mir etwas Kitschiges wünschen und dann würde die Zeit einfrieren, denn mein Wunsch wäre nicht zu erfüllen.

... link (2 Kommentare)   ... comment