Donnerstag, 1. September 2016
Ukrainische Fragmente












Auf dem Friedhof unterhalten sich die Geister auf Ukrainisch, Polnisch, Hebräisch, Russisch, Deutsch.





Der Krieg ist nicht weit und von allen Seiten ruft man den jungen Menschen zu, sich der einen oder anderen Ideologie zu verschreiben. Weißer als weiß, so glauben sie zu sein. Ob beim Fußball oder an der Front.



Die Stadt fühlt sich voll an. Im Bus ist es eng. In der Straßenbahn. Auf den Straßen. Alles drängt sich.



Auf dem Land gibt es noch Spuren. Bloodlands, flüstert Herr Snyder. Als ich den Abschnitt seines Buches, der den Holodomor behandelt, las, bekam ich Hunger, ging hinüber in die Küche, nahm das Brotmesser und begann das Brot, dann den Finger zu schneiden. Notprogramm.





Auch in den kleinen Orten wird an die nationale Einheit appeliert.



















Die EU-Außengrenze unterteilt die Menschen in eine große Traube Ukrainer und uns, die nur kurz warten müssen mit Pass- und Kofferkontrolle.



Du sagst, es sei seltsam, dass in allen Ländern, die ich gern besuche, ein mehr oder minder offener Krieg herrsche. »Divide et impera.« Das ist eine russische Strategie, aber wahrscheinlich habe ich einfach nur einen schlechten Geschmack.

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Ihre Fragmente finde ich sehr sehenswert (und lesenswert natürlich auch).

Es passt nicht hierher, könnte Sie aber interessieren:

Abandoned places: the world we've left behind

Der Guardian zeigt einige Fotografien aus Kieron Connollys neuem Bildband. Einige Motive kannte ich schon, andere nicht.

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Herzlichen Dank.

Da sind auch für mich diverse verlassene Orte dabei, die ich noch nicht kannte.

Kürzlich erhielt ich zwei Bildbände zum Thema, einen über die verlassenen Orte der Welt und einen über solche in Leipzig. Aus letzterem ist zu lernen, dass bereits 70%-80% der Ruinen umgenutzt oder abgerissen sind. Der Leerstand ist bald vorüber.

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